Welche zentrale Lernerfahrung habt Ihr in Eurer Arbeit zu Transdisziplinarität/Transformativer Wissenschaft gemacht?
1) TW und TD sind innerhalb unserer Arbeit gängige Konzepte, auf die sich laufend aus allen Richtungen bezogen wird, die aber in ihrer konkreten Bedeutung und Ausgestaltung sehr unterschiedlich und teilweise widersprüchlich ausgelegt werden – das erschwert die konstruktive und kritische Diskussion und Zusammenarbeit teilweise sehr.
2) Das Verhältnis und die Konfliktlinien von TW und Wissenschaftsfreiheit in ihren verschiedenen Facetten ausdefinieren und gute Begründungen für die Harmonie der beiden Prinzipien ausbuchstabieren.
Was ist Euer Geheimtipp für die Arbeit zu Transdisziplinarität/Transformativer Wissenschaft?
Durch Methodenkompetenz unterschiedliche Gruppen wirklich in Kontakt miteinander bringen. Das (gemeinsame) Ziel der Nachhaltigkeitstransformation nicht aus den Augen verlieren und sich nicht vom klein-klein verschlucken lassen.
Was ist die größte Herausforderung bei Aktivitäten zu Transdisziplinarität/Transformativer Wissenschaft?
– Normativität häufig als Schlagwort verwendet, aber fehlende Auseinandersetzung damit, was das in der Forschungspraxis bedeutet (unterschiedlich in Sozial- und Naturwissenschaften)
– unterschiedliche Verständnisse
– fehlende Methoden- und Moderationskompetenzen und Offenheit der Akteur*innen für innovative Methoden
– TW und TD häufig nur add-on und nice-to-have
Welche institutionellen und/oder strukturellen Faktoren erschweren Euch die Aktivitäten im Bereich Transdisziplinarität/Transformativer Wissenschaft?
– fehlende Förderung für Forschungs- sowie Transformationsprojekte
– fehlende Offenheit der Akteur*innen
– fehlende Karriereoptionen (abhängig von Fachkultur, Standort und Karrierelevel)
Was sind aus Eurer Sicht blinde Flecken im Diskurs zu Transformativer Wissenschaft?
– Macht- und Ungleichheitsfragen reflektieren
– Unterschiedlichkeit der Gerechtigkeitsvorstellungen reflektiert in Zukunftsszenarien einbeziehen